Detailinfo
Brand Bauernhof
02.02.2022
Am Mittwoch den 02. Februar um 23:45 wurden wir zum Brand eines Bauernhofes gerufen. Das massive Brandgeschehen wurde bereits von den ersten Einsatzkräften welche im Gerätehaus eintrafen bestätigt. Den ersten Einsatzkräften zeigte sich eine Einsatzstelle mit ausgedehntem Vollbrand. Dieser drohte von der Tenne/Stall auf das angebaute Wohnhaus und auf ein nur wenige Meter entferntes Gebäude überzugreifen. Somit wurde ein massiver Löschangriff gestartet. Die FF-Rattenberg war parallel alarmiert worden und bereits während der Anfahrt entschied Einsatzleiter und Kommandant der FF-Radfeld Peter Ostermann die FF-Kramsach als Unterstützung zu rufen. Mit vereinten Kräften wurde an allen Seiten des Brandobjekts alles versucht doch das Brandobjekt selbst war nicht mehr zu retten. Der Trakt mit Tenne und Stall brannte bis auf die Grundmauern nieder. Ein verkohltes Gerüst erinnert noch an die Tenne. Das angebaute Wohnhaus ist leider unbewohnbar. Dennoch konnten die im Stall befindlichen Tiere von mehreren Atemschutztrupps gerettet werden. Auch das nur wenige Meter entfernte Gebäude blieb nahezu unbeschädigt. Soweit ein erster grober Überblick.
Im Detail wurden wir (FF-Radfeld) um 23:47 Uhr per Sirene und Pager alarmiert. Mit uns gemeinsam die FF-Rattenberg. Die ersten Kräfte an der Einsatzstelle waren das Kommando der FF-Radfeld. Um 23:50 wurde Vollalarm (Sirene und Pager) bei der FF-Kramsach ausgelöst. Erstes Löschfahrzeug an der Einsatzstelle war das TLFA-Radfeld. Diese Kräfte begannen einen Löschangriff unter schwerem Atemschutz direkt am Übergang vom Wohngebäude zur Tenne (Südseite) um ein Übergreifen zu verhindern sowie eine Löschwasserversorgung von einem nahegelegenen Hydranten zu errichten. Bereits beim Öffnen der Fahrzeugtüren und beim Aussteigen war die enorme Hitze deutlich spürbar. Desweiteren kamen die Drehleiter sowie das TLF der Stadtfeuerwehr Rattenberg an der Einsatzstelle an und das LFB der FF-Radfeld. Drehleiter und TLF Rattenberg begannen sofort einen Löschangriff über die Drehleiter an der Westseite des Objektes, also direkt am Wohngebäude. Seitens LFB-Radfeld wurde ein Löschangriff an der Nordseite begonnen um das nur wenige Meter nebenanstehende Gebäude vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Dafür wurde von den verbleibenden Kräfte des LFB-Radfeld aus einer nahegelegenen Zisterne mittels TS-12 angesaugt und das TLFA-Radfeld gespeist. Anschließend trafen die Kräfte der FF-Kramsach sowie das LF-Radfeld und das LFB-Rattenberg an der Einsatzstelle ein. Diese unterstützten das LFB-Radfeld bei den Löscharbeiten zum Schutz des nahestehenden Gebäude sowie bei der Rettung der Tiere aus dem Stall. Die Kräfte der FF-Kramsach errichteten noch weitere Angriffsrohre und unterstützten die Mannschaft des LF-Radfeld bei der Verlegung einer Versorgungsleitung aus dem Inn. Davon wurden zwei Stück mit je ca. 400 Meter!!!! Länge errichtet. Ebenso wurde eine Atemschutzsammelstelle errichtet, welche sich im Vorgarten eines Nachbarn befand. Dort wurden die Atemluftflaschen gelagert und nach kurzer Zeit war ein Überblick über die aktuelle Lage im Bereich Atemschutz geschaffen. Um 01:05 Uhr am 03.02.2022 trafen Kräfte der FF-Brixlegg mit Atemschutzflaschen und infolge des Einsatzes etwas später mit Schaummittel an der Einsatzstelle ein und unterstützten uns damit. Nachdem sich die Lage des Einsatzes etwas entspannte, traf das Versorgungsteam des Roten Kreuzes ein. Nach unglaublich kurzer Vorlaufzeit stand ein beheiztes Zelt, in dem sich die Einsatzkräfte mit einer warmen Speise und Getränken stärken und aufwärmen konnten. Auch an der Atemschutzsammelstelle, welche sich genau am anderen Ende der Einsatzstelle befand (Westseite), wurde von einigen Anwohnern Tee, Kaffee und viele andere Getränke und Kleinigkeiten zur Stärkung der Einsatzkräfte abgestellt. Nachdem nun das Feuer so gut wie nicht mehr sichtbar war konnten die Kräfte der FF-Kramsach abrücken und gegen 05:00 Uhr rückte auch die Drehleiter der FF-Rattenberg in ihr Gerätehaus ein. Nun ging es daran die Glutnester im Wohnhaus abzulöschen sowie die großen Mengen an Hackschnitzeln, Heu und Stroh aus der Tenne zu befördern, um auch an die ganz tief unten liegenden Glutnester, zu gelangen. Diese Arbeiten sollten uns nun noch bis Mittag des 03. Februar auf Trab halten, denn diese Arbeit geht mit großem Kraftaufwand einher und benötigt sehr viel Zeit. Auch hier musste teilweise aufgrund der immer noch starken Rauchentwicklung auf Umluft unabhängigen Atemschutz zurückgegriffen werden.